Erläuterung: Intervall |
[zu dem Begriff "Intervall" im Glossar]
Als Intervall bezeichnet man den Abstand zwischen zwei Tönen. Hierbei unterscheidet man im diatonischen Tonsystem "reine" bzw. "kleine" und "große" Intervalle.
Bei Intervallen wie der Terz existieren jeweils zwei Variationen. Z. B. bezeichnet man einen Abstand von 3 Halbtönen (HT) als kleine Terz, einen Abstand von 4 HT als große Terz. Das gleiche gilt für Sekunde (klein: 1 HT, groß: 2 HT), Sexte (klein: 8 HT, groß: 9 HT), Septime (klein: 10 HT, groß: 11 HT), None (klein: 13 HT, groß: 14 HT), Dezime (klein: 15 HT groß: 16 HT), Tredezime (klein: 20 HT, groß: 21 HT) usw.
Als reine Intervalle hingegen werden solche Intervalle bezeichnet, bei denen es keine kleine oder große Variation gibt. Hierzu gehören Quarte (5 HT), Quinte (7 HT) und Oktave (12 HT), Undezime (17 HT), Duodezime (19 HT) usw.
Ein besonderes Intervall bildet aufgrund der gleichtemperierten Stimmung der Tritonus. Siehe hierzu die ausführliche Erläuterung "Reine, wohltemperierte und gleichtemperierte Stimmung".
Besonders im Zusammenhang mit reinen Intervallen tauchen die Begriffe "vermindert" und "übermäßig" auf, die eine Alteration (Abwandlung in Form einer Verkleinerung bzw. Vergrößerung dieser Intervalle) um einen Halbtonschritt bezeichnen ("vermindert": 1 HT weniger, "übermäßig": 1 HT mehr). Hierbei wird gerne übersehen, dass die Bezeichnungen "vermindert" und "übermäßig" nicht mit den Attributen "klein" und "groß" auf eine Stufe zu stellen sind. Denn auch kleine und große Intervalle können alteriert werden, also als vermindert oder übermäßig erscheinen. Theoretisch müßte man dabei noch das Attribut "klein" oder "groß" hinzufügen. Aber da beispielsweise eine verminderte große Terz gleichbedeutend mit einer kleinen Terz ist, macht eine solche Bezeichnung keinen Sinn. "vermindert" wird daher nur in Verbindung mit kleinen Intervallen, "übermäßig" in Verbindung mit großen Intervallen verwendet. Eine übermäßige Terz entspricht also einem Abstand von 5 HT (=4 HT für große Terz + 1 HT). Dies ist wiederum - enharmonisch verwechselt - gleichbedeutend mit einer reinen Quarte.
Intervalle teilt man in Konsonanzen und Dissonanzen. Zeichen von Konsonanz ist die Wirkung von Ruhe und Entspannung, Zeichen von Dissonanz sind Reibung und Schärfe mit dem Streben nach Auflösung in eine Konsonanz.
Hier eine Übersicht über die Intervalle:
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